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PORTRAIT : Johann Niekamp (1654-1716)
Am 24. Juni 1654 , es war Johannisabend, erblickte Johann NIEKAMP im Stift Osnabrück das Licht der Welt. Seine Eltern waren der Kaufmann und Bürger Lucas NIEKAMP mit seiner Ehefrau. Über diese ist zur Zeit nichts weiter be- kannt, auch nicht wie viele Kinder beide hatten. Sohn Johann jedenfalls besuchte die Schule in Osnabrück. Im Jahr 1673, gerade 19 Jahre, zog er nach Königsberg und studierte dort "zwey Jahr die Rechte". In 1676 trat er in Kurland in den Dienst eines Adeligen, welcher ihn anleitete die "curische Sprache" zu lernen und unter Anleitung eines benachbarten Predigers sich mit Theologie zu befassen. Nach dieser für sein weiteres Leben wichtigen Weichenstellung, nahm er 1679 in Iburg, nahe der Heimat, eine Pastorenstelle an, die er fünf Jahre innehatte. 1679 wurde er zudem Schloßprediger und Adjunctus in Hilter. Von 1684 an hatte er für die nächsten zehn Jahre die 1. Pfarrstelle in Melle inne. Im Jahr 1692 wurde er als Geistlicher Rat am Konsistorium in Osnabrück., aber 1694 nach Wolfenbüttel, wo er als Hofprediger angestellt wurde, 1704 hatte er den Titel des "Hoch- fürstlichen Braunschwei- gisch-Lüneburgischen Hofpredigers, Beichtvaters und Consistoral-Raths" inne. In dieser Zeit hat er mindestens 14 Leichen- und 2 Hochzeitspredigten, die gedruckt überliefert sind, für die Angehörigen des Hauses Braunschweig- Lüneburg gehalten. Von 1706 bis 1716 war Niekamp zudem Superintendent von Hildesheim in Ausübung seiner Pfarre an St. Andreas. Johann NIEKAMP starb am 2. Juni 1716 in Hildesheim. Seine Frau folgte im etwa zehn Jahre später. An seinem Grab wurde "wehemütigst von dessen dreyen Söhnen und vier Schwiegersöhnen" ein letztes "Denck und Dankmahl" gehalten. Diese Leichenpredigt befindet sich heute im Bestand der Königlichen Bibliothek zu Hannover.
Von den genannten Kindern, ist mir nur Tochter Maria Katharina bekannt, welche 1734 in Hildesheim Johann Peter ALBRECHT ehelichte. Die Nachkommen des Johann NIEKAMP bis in die Gegenwart sind derzeit nicht erforscht !
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Veröffentlichungen :
1695 Die göttliche Gnaden-Krafft von dem König David Psal. 71 v. 16.17.18. Gepriesen und erwiesen am ersten Sontage nach dem Fest der H. Dreyeinigkeit anno XCV an dem Elisabeth Julianae , gebohrner Hertzogin zu Schleßwig-Hol- stein, vermählter Hertzogin zu Braunschweig-Lüneb. ... Gebuhrt- und eines türckischen Aga, Mechmet genandt Tauff-Feyer in dem fürstlichen Lust-Garten Salzthalem gehalten wurde (Bißmarck 1695)
Lectissimus electorum lectus ... [Leichenpredigt auf Christine Sophie, Herzogin zu Braunschweig] (Caspar Johann Bißmarck 1695), gest. 26.1.1695 1700 Der ausgeworfene Seelen-Ancker ... , [ Leichenpredigt auf Klara Augusta, Herzogin zu Württemberg, geb.Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg, (Caspar Johann Bißmarck 1700), gest. 06.10.1700 1702 Die Lebens-satte Seele, als ... Christine verw. Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg.... den 18. Martii des 1702ten Jahres .... abgeschieden (Christian Bartsch, Wolfenbüttel 1702)
1704 Der beklagte Helden-Tod Jonathans August Ferdinand, Hertzogen zu Braunschweig.... [ Leichenpredigt, Klag- u. Trauergedichte, Trost- und Lobschriften auf August Ferdinand ], (Christian Bartsch, Wolfenbüttel 1704), gest. 02.07.1704
Des Glaubens Ende, der Seelen Seligkeit , [ Leichenpredigt auf Elisabeth Juliane, Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg, geb. Herzogin zu Schleswig-Holstein ], (Christian Bartsch, Wolfenbüttel 1704), gest. 04.02.1704
Der Ruhm eines tüchtigen Regenten, aus Gottes Wort... , und des weyland .. Herrn Rudolph-Augusti, Regirenden Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, nachdem S. Durchl. glorwürdigsten Andenckens den 26. Jan. d. 1704ten Jahres .. auf dem ... Hause Hedwigsburg ... entschlaffen ... (Christian Bartsch, Wolfenbüttel 1704)
1706 Der zu Leyden ... bereitwilliger Evangelischer Prediger.... , [ Leichenpredigt auf Johannes Ulrich DÖRIEN, Pastor in Hildesheim ], gets. 21.02.1706
1708 Epieikeia hermeneutike. Das ist: Christliche Lindigkeit in Erklär- Deut- und Entschüldigunge der wie in H. Schrift selbst, also auch bey den Auslegern derselben .. vorkommender harter Redensarten nahmentlich der, die man in ... Lutheri Schrifften findet, daß Christus der größte Sünder sey (Ludolph Schröder 1708)
Johann Niekamp und seines Collegen Herrn M. Knopff Ehren-Rettunge wieder alle ihnen bißhero von verschiedenen nahmentlich von C. N. B. gantz fälschlich imputirte grobe Laster und Verbrechen : Veranlasset durch 2. Sendschr. (1708)
1709 Die Gemeinschaft der Christen mit Christo...., [ Leichenpredigt auf Sophie Leve TAPPE, geb. Hoffmeister, Ehefrau des Pfarrers Sylvester Tapp ] (Geismar 1709)
1712 Die erlangte Seeligkeit .... , [ Leichenpredigt auf Anna Catharina von KALM, geb. Hoffmeister, + 16. Au ] (Geismann 1712)
1713 Der Christen Lauff (Geissmar 1713)
1716 Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter, welcher ... bey ansehnlicher und volckreicher Beerdigung des ... Johannis Niekamp, ..., nachdem er den 2ten Juni (Franciscus Henricus Meyer, Geismar 1716) enthalten : Threndodiae quibus viri summe reverendi, ... Johannis Niekampii, ... pios manes prosequuntur mebra maxime reverendi ministerii, collegii gymn. Andreani enthalten : Letztes Denck- und Danckmahl, dem ... Johann Niekamp, ..., wehemühtigst von dessen dreyen Söhnen und vier Schwieger-Söhnen aufgerich enthalten : Die selige Leitung und Aufnehmung der Gläubigen Gottes, bey Beerdigung des ... Johannis Niekampen, ...., war am Sonntage Trinitatis An. 1716. ( in einer Dancksagungs-Rede angemercket von Johannes Christopherus Losius) (F. H. Meyer , 1716)
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